Die humorvolle Intervention in Senioreneinrichtungen bedarf eines besonderen Feingefühls für den besuchten Menschen, seinen Gesundheitszustand, seine Lebensgeschichte und die Situation, in der Clowns und ältere Menschen aufeinandertreffen – damit die Autonomie, Selbsteinschätzung und Würde des Gegenübers gewahrt und wertgeschätzt werden kann. Diese Verantwortung muss fachlich flankiert sein.
Um die Tätigkeit als Seniorenclown auf hohem Niveau und professionell ausüben zu können, bedarf es einer qualifizierten Weiterbildung und der dazugehörigen Qualitätssicherung.
Klinik-Clowns, die ihr Tätigkeitsfeld um Besuche bei Senior*innen erweitern möchten, werden durch diese Qualifizierungsmaßnahme befähigt, ihr Spiel den individuellen Lebensumständen älterer Menschen anzupassen, um eine nachhaltige positive Wirkung der Begegnung zu fördern. Erfahrene Kolleg*innen können ihre Kenntnisse erweitern und erhalten neue Impulse.
Als roter Faden ziehen sich die fünf Sinne durch unsere Weiterbildung: Sie sind ein Teil unserer Identität und dienen der Kommunikation. Verändern sie sich oder werden sie schwächer, wird auch unsere Interaktion beeinträchtigt, was eine unmittelbare Auswirkung auf das Spiel in Senioreneinrichtungen bedeutet.
Bei der Entwicklung meiner Lieselotte von Tulpe ließ ich mich u. a. von den inneren Dialogen mit meinen bereits verstorbenen Opas leiten. Ich stellte mir vor, über was wir gemeinsam gelacht haben, was sie an mir witzig fanden. Worüber würden sie schmunzeln? Mein Opa musste zum Beispiel immer über meinen „frechen Mund“ lachen.
Sofia Nowak-Schneebeli, team momentum
Geschmackssinn
Alterserkrankungen und Demenz
Stadien der Demenz und ihre Erscheinungsbilder
Übungen zur physischen Erfahrbarkeit des Älterwerdens
Umgang mit alterseingeschränkten und demenziell veränderten Menschen
Wissen und Erkenntnisse als Basis zur Entwicklung und Erweiterung von Spiel und Figur
Geruchssinn
Motivation des Berufs
Ursprung innerer Clown
Humorbiografie
Clownsfigur entwickeln und erweitern
Duopartner*in und Pflegepersonal
Tastsinn
Spiel – was ist das?
Humor – was ist das?
Spiel in verschiedenen Stadien der Demenz
Spiel im Duo
Spiel mit dem Gegenüber (Bewohner*innen, Pflegende, Angehörige)
Hörsinn
Lebensende: Ressourcen und Berührungsängste
Medizinisches Wissen: Hören und Sterben
Begegnung am Sterbebett
Angehörige und Pflegepersonal
Abschiedsrituale
Sehsinn
Selbstfürsorge und Wahrnehmung
Clown und Privatperson
Achtsamkeit im Duo
Gesundheitswesen und Grenzerfahrungen in Pflegeeinrichtungen
Ein volles Leben
Es ist uns ein Anliegen, unseren Beruf hinsichtlich kreativer Ansätze zu erweitern. Dieser Gedanke schließt alle Menschen, die sich in Senioreneinrichtungen oder in deren Umfeld bewegen, ein.
Demzufolge möchten wir jährlich zu einem „runden Tisch“ einladen, zu dem sich alle Teilnehmenden in Hamburg treffen, um sich über weitere Aspekte und neu gewonnene Ansichten der humorvollen Intervention mit altersbedingt eingeschränkten und demenziell veränderten Menschen auszutauschen. Daraus soll sich, perspektivisch gedacht, ein Netzwerk bilden, um innovative Ideen in unseren Beruf einfließen zu lassen.